Zukunftsweisende Ideen zum Umgang mit Holz war das Arbeitsthema zu dem sich die Erasmus-Projektpartner aus Bulgarien, Deutschland, Italien, Polen und Slowenien während einer Woche austauschten.

Im Rahmen eines multilateralen Erasmus-Programms, das von der EU mit 250.000 € unterstützt wird, reiste kürzlich eine siebenköpfige Delegation des Hochwald-Gymnasiums zu ihrer Partnerschule ins nordbulgarische Pleven. Es handelte sich dabei um die fünfte Phase eines Projektes, das im Herbst 2015 auf Sizilien begann und dort im Frühjahr 2018 seinen Abschluss finden wird. Gastgeber des 4. Arbeitstreffens war das HWG im Mai 2017.

Die Reisevorbereitungen in das südosteuropäische Land unterschieden sich auffällig von früheren Erasmus-Exkursionen, was nicht zuletzt mit der Geschichte und der desolaten wirtschaftlichen Lage Bulgariens zusammenhängt. 1989 wurde der kommunistische Staatschef Todor Zhivko durch einen internen Putsch abgesetzt. Er hatte diesen relativ kleinen Staat mit einer Fläche von 110.912 km2 seit 1954 in engem Schulterschluss mit Moskau regiert. Der älteste KP-Vorsitzende Osteuropas empfand die Perestroika von Gorbatschow als Zumutung und war fest entschlossen, an der Macht zu bleiben. Massendemonstrationen führten schließlich zum Ende des kommunistischen Systems. Seit 1990 ist Bulgarien eine parlamentarische Republik. Mit der politischen Wende wurde dort die Marktwirtschaft eingeführt. Nach dem Zerfall der Sowjetunion und fehlender Handelsbeziehungen mit Moskau, geriet die Wirtschaft in dem Balkanland unter enormen Druck. Im ärmsten EU-Mitglied kletterte der Durchschnittslohn 2015 etwa auf 400 € und die Arbeitslosigkeit pendelte sich bis August 2017 bei etwa 7,7% ein. Im Übergang von der Diktatur zu einem demokratischen System lernten die Bulgaren oftmals nur die Schattenseiten eines ungebremsten Kapitalismus kennen und beäugen daher demokratische Gepflogenheiten mit großer Skepsis.

Einige Informationen zu ‚Land und Leuten‘, die die Projektreise etwas vorentlasten sollten, entpuppten sich für die HWG-Equipe bereits beim Verlassen des Flughafens in Sofia als ungeschminkte Realität. Der Bus wühlte sich durch ein engmaschiges Straßensystem, an dessen Ränder ärmlich aussehende Häuschen standen, die mehr Hütten glichen als stabilem Bauwerk. Bei der Überlandfahrt zum 160 km entfernten Projektstandort glitt der Blick auf Pferdefuhrwerke, die den Weg kreuzten und kaum einem Auto ausweichen mussten. Plewen liegt in einer landwirtschaftlich geprägten hügeligen Region in der Mitte der westlichen Donauebene. Mit seinen knapp 100.000 Einwohnern zählt es zu den größten bulgarischen Städten, deren Ursprünge auf Siedlungen der Thraker zurückreichen.

Die Schule, die sich u.a. dem Weinanbau widmet, wartete mit einer herzlichen Begrüßungszeremonie auf die Gäste aus vier Ländern. Fleischbällchen, die im bulgarischen kyufte und kebapche heißen sowie die landestypischen meze, die an spanische Tapas erinnern, wurden von Schülern und Schülerinnen in Landestracht gereicht. Nach der Feierstunde wurden erste Programmpunkte des Projektes skizziert, internationale Gruppen eingeteilt und mit dem EU-basierten Vorhaben begonnen. Die ortsgebundenen Recherchen nahmen zunächst die Rolle der Holz-und Papierindustrie ins Visier, um nicht zuletzt den Wirtschaftsfaktor des nachwachsenden Rohstoffs für Plewen hervorzuheben. Die Jugendlichen, die sich in Englisch unterhielten, bastelten in eifriger Kleinarbeit Produkte aus Holz, um sie schließlich auf einem internen Schulmarkt für einen guten Zweck zu verkaufen. Das Projektthema stand im Ethnografischen Etara-Freilichtmuseum in ebenfalls ganz im Vordergrund. Dieser beeindruckende Ort wartet auf mit Mühlen, alten Bäckereien, Kaffeehäusern und landwirtschaftlichen Geräten auf, die alle aus Holz gefertigt sind. Das kulturgeschichtliche open-air-Flair dieses Ortes zog nicht nur die Jugendlichen aus Wadern in ihren Bann. Eine aussagekräftige Dokumentation des Gesehenen rundete den Besuch dort ab.

Die erlebnisreiche Woche in Bulgarien war eine große Kontrasterfahrung. Auf der einen Seite drängte sich die schwache soziale Lage dieses an Geschichte, Landschaft und Kunst reichen Landes immer wieder dem Betrachter auf. Auf der anderen Seite erlebten die Schülerinnen und Schüler Stunden unvergessener Gastfreundschaft und sahen historisch bedeutende Stätten wie die alte Zarenstadt Veliko Tarnovo, die Hochburg der Thraker, Vratsa oder zum Abschluss die Hauptstadt Sofia, deren orthodoxe Kathedrale, Moschee und größte Synagoge Europas Zeugen von großer religionsgeschichtlicher Ausstrahlung sind. Es bleibt ein widersprüchliches Bild von einem Land übrig, das seinen Weg in der EU noch finden muss. Zugleich gibt es in den Städten unzweifelhafte Anklänge an einen modernen Lebensstil, der bulgarische Traditionen und europäisches Schritttempo zu vereinen sucht.

R. Boos

Im Rahmen eines Erasmus-Programms war kürzlich eine siebenköpfige Delegation des Hochwald-Gymnasiums Wadern in Slowenien unterwegs. Es handelte sich dabei um die zweite Phase eines multilateralen Projektes, das im vergangenen Herbst auf Sizilien begann und dessen Laufzeit 2018 enden wird.

An dieser internationalen Begegnung, unweit der Hauptstadt Ljubljana, entwickelten Schüler und Schülerinnen aus Bulgarien, Italien, Polen und Slowenien mit den Jugendlichen aus der Hochwaldregion zukunftsweisende Ideen zum Umgang mit Holz. Dieser wertvolle Rohstoff steht im Mittelpunkt des nachhaltig ausgerichteten Vorhabens,das unter Federführung der italienischen Partnerschule in Catania koordiniert wird. Der Aufenthalt in einer 4000 Einwohner zählenden Kleinstadt, deren Landschaftsbild auffällig an die Umgebung von Wadern erinnert, war mit reizvollen Aufgaben zum Projektthema gespickt.

Alles in allem war diese Projektphase eine gelungene Herausforderung für die Schüler-Delegation des Hochwald-Gymnasiums, das 2017 Gast der kommenden Austauschrunde sein wird, heißt es in einer Mitteilung der Schule.

Zum PDF Datei vollständigen Artikel der Saarbrücker Zeitung

Eine Gruppe von Schülern und Lehren des Hochwaldgymnasiums Wadern hat vor Kurzem an einem internationalen Austauschprogramm auf Sizilien teilgenommen. Die Gruppe von drei Lehrern und fünf Schülern traf dort mit Delegationen aus Italien, Bulgarien, Polen und Slowenien zusammen. Der Austausch wurde organisiert von dem „Erasmus Plus“-Programm der EU, das sich in einem Projekt speziell dem Umweltschutz widmet. Das Treffen auf Sizilien bildete den Startschuss für dieses Projekt.

Der Höhepunkt des Ausflugs folgte in der Mitte der Woche: Die Schüler und Lehrer erklommen den Ätna, das Wahrzeichen Siziliens, den aktivsten und mit rund 3 323 Metern über dem Meeresspiegel auch höchsten Vulkan Europas. Neben dem Naturschutzgebiet konnte auch der Silvestri Krater bewundert werden, eine von fünf erloschenen Vulkan- öffnungen, die 1892 während eines sechs Monate langen Vulkanausbruchs entstanden sind. Am Donnerstag besichtigte die Delegation eine Papierfabrik und eine Olivenölproduktion. Dabei stand die Bedeutung nachhaltiger Produkte im Mittelpunkt.

Zum PDF Datei vollständigen Artikel der Saarbrücker Zeitung.


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