Wie im Vorjahr haben sich Schülerinnen und Schüler des Hochwaldgymnasiums (HWG) Wadern auch in diesem Jahr wieder in den Dienst einer guten Sache gestellt. Sie haben sich zusammen mit dem Soldatinnen und Soldaten der Luftlandepionierkompagnie 260 Saarlouis (LLPiKp) bei der Hausund Straßensammlung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge beteiligt. An drei Tagen in der vergangenen Woche waren rund 50 bis 60 HWGler der elften Jahrgangsstufe in kleineren Gruppen zusammen mit den eingesetzten Bundeswehrsoldaten von Haus zu Haus in den Stadtteilen von Wadern unterwegs – außer in Nunkirchen und Münchweiler. Dort übernimmt es der Löschbezirk der Freiwilligen Feuerwehr, Spendengelder zu sammeln. Die Deutsche Kriegsgräberfürsorge ruft alljährlich auf, an die Opfer von Krieg und Gewalt zu denken. Mit den Spenden werden deutsche Kriegsgräber im Ausland gepflegt. Bevor die gemischten Gruppen in Zivil und in Uniform zu je vier Personen, drei Schüler und ein Soldat, in die Stadtteile geschickt wurden, versammelte Schulleiterin Elke Derdouk alle Beteiligten kurz in der Aula, um die erstmals mitmachenden Elftklässler, die in Politik- und Geschichtskursen hierfür unterrichtet worden waren, für ihr Vorhaben einzustimmen. Die Schulleiterin nannte es wieder eine tolle Geste ihrer elften Klasse, dass sie sich für diese Aufgabe zur Verfügung gestellt hatten. Hierfür musste auch nicht viel Überzeugungsarbeit geleistet werden. „Ich freue mich, dass ihr schon sehr früh bereit seid, ein Zeichen zu setzen“, sagte die Schulleiterin in ihrer Begrüßung und hieß neben den Schülerinnen und Schülern Bürgermeister Jochen Kuttler ebenso herzlich willkommen wie Oberstleutnant Christian Schöbel (LLPiKp) und Werner Hillen, den Landesvorsitzenden des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge. „Sich der Vergangenheit zu erinnern, zumal heute wieder Krieg und Leid sehr nahe bei uns sind, heißt auch für die Zukunft mahnen“, sagte Bürgermeister Kuttler, denn bei der aktuellen politischen Wirklichkeit ist der Frieden nicht selbstverständlich. Er dankte den Schülerinnen und Schüler für ihre Beteiligung an der Sammlung. „Mit der Sammlung von Spenden geht es nach meiner Ansicht um weit mehr als nur Geld für die Pflege von Kriegsgräbern zu akquirieren, sondern um die Erinnerungskultur gegenüber den Menschen, die ihr Leben fernab der Heimat auf den Schlachtfeldern der Welt verloren haben, die anfänglich wohl noch mit Begeisterung, kurz darauf aber eher mit Schrecken oder Verzweiflung in die Kriege gezogen sind und oft genug niemals mehr in die Heimat zurückkehrten“, betonte der Oberstleutnant. Von daher haben die heutigen Soldaten auch eine andere Wahrnehmung, da sie vielmals selbst schon an Einsätze unter anderen in Afghanistan, in Mali oder im Irak teilgenommen und dabei Elend, Tod und Verderben erlebt haben. Es gehe auch um den Erhalt des Friedens in Europa, der mit Blick auf die Geschehnisse in der Ukraine sehr gefährdet sei. Sein Dank galt den jungen Leuten, die mit der Sammlung eine Beitrag zu der Erinnerungskultur leisten. Vorsitzender Hillen vom Volksbund stellte den jungen Menschen vom HWG mittels eines Videos die Arbeiten seines Verbandes vor. „Der Volksbund, gegründet 1919, ist eine humanitäre Organisation, betreut in 46 Ländern insgesamt 830 Friedhöfe und Stätten mit etwa 2,8 Millionen Gräbern von deutschen Soldaten, denn diese haben ein Anrecht auf eine ewige Ruhestätte“, klärte Hillen auf. Hierbei ist der Volksbund auf Spenden angewiesen, erledigt die Erhaltung und Pflege der Gräber gemeinsam mit Soldaten und Schülern, fördert deren Bildung und Begegnungen an den Ruhestätten der toten Soldaten. Es erfolgte abschließend die Einteilung der einzelnen Gruppen und die Schüler machten sich mit ihren Spendendosen auf in Richtung ihrer Dörfer, drei Tage lang. Insgesamt haben die HWGler dabei 3310 Euro eingesammelt.

Aus der Vergangenheit lernen, die Gegenwart besser verstehen, für die Zukunft wichtige Schlüsse daraus ziehen – so könnte man die Erfahrungen zusammenfassen, die 60 Schülerinnen und Schüler des Hochwald-Gymnasiums Wadern bei einer Studienfahrt in die Vogesen sammeln konnten. Ziel war die internationale Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte Albert Schweitzer im französischen Niederbronn-les-Bains. Diese wird betrieben vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge und hat es sich zum Ziel gesetzt, Jugendlichen die Vergangenheit Europas mit authentischen Materialen näherzubringen und sie so zu sensibilisieren dafür, wie die Kooperation der Staaten zum Beispiel in der EU in der heutigen Zeit ist. Auf dem Gelände der Bildungsstätte befindet sich ein deutscher Soldatenfriedhof mit fast 16 000 Gräbern. Bei einer Führung machte Joelle Winter den Jugendlichen aus der Klassenstufe 11 des HWG anhand von Einzelschicksalen klar, was der Zweite Weltkrieg für die Menschen bedeutet hat. Sie legte dabei großen Wert auf „Multiperspektivität“, also die Betrachtung der Ereignisse aus verschiedenen Blickwinkeln. Das wurde zum Beispiel deutlich an der Tatsache, dass ein deutscher Soldatenfriedhof auf französischem Boden von einer deutschen Organisation mit französischen Mitarbeitern betrieben wird. Die Einrichtung dieses Friedhofes sei bei der Bevölkerung vor Ort sehr unterschiedlich aufgenommen worden, und es habe auch Kritiker gegeben, die aus ihren Erfahrungen im Krieg heraus keinen deutschen Friedhof auf französischem Boden gewollt hätten. Joelle Winter spannte immer wieder den Bogen zur Aktualität, zum Beispiel, als sie die Geschichte eines Gefallenen erzählte, der aus der Ukraine stammte und auf deutscher Seite im Krieg gekämpft habe, was im Zweiten Weltkrieg keine Seltenheit gewesen sei. Sie erläuterte, dass dies mit der historischen Erfahrung der Ukrainer mit Russland zu tun habe und dass man vor diesem Hintergrund den aktuellen Krieg zwischen Russland und der Ukraine besser verstehen könne. Nach der Führung beschäftigten sich die Waderner Jugendlichen, die alle in der Oberstufe das Fach Politik gewählt haben, in Workshops mit Schicksalen von Menschen, die auf dem Friedhof bestattet sind. Die Bildungsstätte sammelt seit langem Material zum Leben dieser Menschen und erhält hierzu immer wieder wichtige Hinweise von Angehörigen. Eine Schülerin stellte zum Beispiel in der Abschlussrunde das Schicksal Benno Gräfner vor, der vom katholischen Glauben geprägt war und gegen seine Überzeugung zwangsweise der WaffenSS beitreten musste. Er starb dann kurz vor Kriegsende mit 18 Jahren bei einem Fronteinsatz. In einem anderen Workshop beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler mit Abschiedsbriefen von Widerstandskämpfern, die diese kurz vor ihrer Hinrichtung an Angehörige geschrieben hatten. Mira Schäfer und Amelie Reinert waren sehr beeindruckt davon, wie gefasst die Briefschreiber kurz vor ihrem Tod waren und dass sie in der Überzeugung gestorben sind, für eine gute Sache gekämpft und ihr Leben gelassen zu haben. Aus der Vergangenheit lernen für die Zukunft – das stand dann am zweiten Tag auf dem Programm. Schließlich war die Gründung der heutigen Europäischen Union eine der zentralen Schlussfolgerungen, die führende Politiker aus den Erfahrungen des Zweiten Weltkrieges gezogen haben. Die Jugendlichen aus Wadern verbrachten diesen Tag in Straßburg, einer der Städte, die wichtige Institutionen des Vereinten Europa beherbergen. So stand für die Schülerinnen und Schüler ein Besuch im Europäischen Parlament auf dem Programm. Dieses direkt vom Volk gewählte EU-Organ spiel eine wichtige Rolle dabei, den Willen der europäischen Bevölkerung in den Gesetzgebungsprozess der EU einzubringen. Das Hochwald-Gymnasium in Wadern hat sich gerade auf den Weg gemacht, das Thema Europa im Schulprofil zu verankern. Insofern waren die beiden Tage in Niederbronn-les-Bains und Straßburg ein wichtiger Baustein dafür, bei den Schülerinnen und Schülern das Verständnis für Europa vor dem Hintergrund seiner Geschichte zu fördern. Vorbereitet wurde die Fahrt von Politiklehrer Torsten Barbian.

(Saarbrücker Zeitung)

Das Hochwald-Gymnasium in Wadern hat damit begonnen, das Thema Europa im Schulprofil zu verankern. Bei den Schülern soll das Verständnis für Europa und seine Geschichte gefördert werden. Ein Baustein, den europäischen Gedanken verständlicher zu machen war eine zweitägige Studienfahrt nach Niederbronn-les-Bains und Straßburg, die von Politiklehrer Torsten Barbian vorbereitet worden war. 60 Oberstufenschüler nahmen daran teil. Für die Jugendlichen aus Wadern stand in Straßburg ein Besuch im Europäischen Parlament auf dem Programm. Dessen Aufgabe ist es, den Willen der europäischen Bevölkerung in den Gesetzgebungsprozess der EU einzubringen. Bleibende Eindrücke vom Weltkrieg und den Versuchen, die Nachkriegszeit gemeinsam zu gestalten erhielten die Hochwald Gymnasiasten in der internationalen Jugendbegegnungsund Bildungsstätte Albert Schweitzer im französischen Niederbronn-les-Bains. Die Einrichtung des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge hat es sich zum Ziel gesetzt, Jugendlichen die Vergangenheit Europas mit authentischen Materialen näherzubringen. Auf dem Gelände der Bildungsstätte befindet sich ein deutscher Soldatenfriedhof mit fast 16000 Gräbern. Bei einer Führung machte Joelle Winter den Jugendlichen aus der Klassenstufe 11 des HWG anhand von Einzelschicksalen klar, was der Zweite Weltkrieg für die Menschen bedeutet hat. Nach der Führung beschäftigten sich die Waderner Jugendlichen, die alle in der Oberstufe das Fach Politik gewählt haben, in Workshops mit Schicksalen von Menschen, die auf dem Friedhof bestattet sind. Die Bildungsstätte erhält hierzu immer wieder Hinweise von Angehörigen. Aus der Vergangenheit lernen für die Zukunft war nach den Schrecken des Zweiten Weltkriegs zentrales Anliegen, das zur Gründung der Europäischen Union führte.

(Wochenspiegel, 1.8.2022)