Nach langem Warten konnte das Abenteuer Amerika für 18 Schülerinnen und Schüler des HWGs Ende März endlich beginnen. Im Rahmen des German-American Partnership Programms (GAPP) waren wir zu Gast an der Hollidaysburg Area Senior High School im Bundesstaat Pennsylvania.

Zunächst ging es für die Schüler:innen aus den Klassenstufen 10 und 11, begleitet von Frau Hans und Herrn Vogel, für drei Tage nach New York City. Für die meisten war es die erste Reise über den großen Teich, dementsprechend war allein der Blick aus dem Flugzeug auf das beleuchtete Manhattan überwältigend.

Im Vordergrund stand neben dem Besuch der berühmtesten Wahrzeichen der Millionenmetropole die Einwanderungsgeschichte der Vereinigten Staaten, die nicht nur auf Ellis Island, sondern auch bei einem Rundgang durch Little Italy und Chinatown eindrucksvoll nachempfunden werden konnte. Höhepunkt am letzten Abend war schließlich der Besuch eines Broadway Musicals, bevor es am nächsten Morgen per Zug weiter nach Pennsylvania ging.

Nach einem sehr herzlichen Empfang am Bahnhof von Altoona, wurden die Schüler:innen schließlich  von ihren Gastfamilien mit nach Hause genommen. Dank mehrerer Videokonferenzen im Vorfeld und Kontakt über soziale Medien fiel das Kennenlernen tatsächlich nicht schwer. Vielmehr hatten alle das Gefühl nach langer Zeit alte Bekannte wiederzusehen.

Der Schulbesuch an der High School und das Erleben des amerikanischen Alltags standen dann im Mittelpunkt der folgenden Wochen.  An insgesamt sechs Tagen begleiteten die Teilnehmer die Amerikaner:innen in ihren Unterricht, wo sie schnell eine große Zahl an Unterschieden zum deutschen Schulsystem feststellen konnten. Beneidenswert schien dabei vor allem die hervorragende Ausstattung z.B. im Bereich Musik oder Naturwissenschaften. Allerdings lernten unsere Schüler:innen zum Beispiel ihren abwechslungsreichen Stundenplan wieder neu zu schätzen, denn der ist dort jeden Tag gleich.

Über die Feiertage konnten die Schüler:innen mit ihren Gastfamilien deutsche und amerikanische Ostertraditionen vergleichen, so wurden zum Beispiel Osterbrot, Osterplätzchen und Apfelkuchen gebacken. Viele Familien nutzten das lange Wochenende auch dazu, ihren Gästen nahegelegene Städte wie Pittsburgh oder Philadelphia zu zeigen oder die Niagarafälle zu besuchen...

 

US-Fernsehbericht 
Fahrt mit dem gelben Schulbus

Hollidaysburg Junior High School
Ein Frühlingsmorgen

Gummipferdrennen
Wadern gewinnt ;-)
 

... Besonders die gemeinsamen Ausflüge nach Washington, D.C. und Lancaster County, einer Gegend mit vielen amischen Bauernhöfen, sowie der Besuch eines Baseballspiels schweißten die Gruppe sehr eng zusammen. Während Letzterem wurde den HWGlern nicht nur die Ehre zuteil, den „First Pitch“ zu werfen, sondern auch an den Spielen während der Halbzeitpause teilzunehmen.

Obwohl die Amerikaner:innen mit ihrer Deutschlehrerin Alicia Schmouder schon Ende Juni am HWG zu Gast sein werden, fiel das vorläufige „Goodbye“ enorm schwer und es flossen zahlreiche Tränen. In jedem Fall war es für alle eine wunderschöne und auch lehrreiche Zeit - von den „drei tollsten Wochen des bisherigen Lebens“ war sogar die Rede.

Denn obwohl man einiges, was man zuvor als „typisch amerikanisch“ eingeordnet hatte, insbesondere an der High School auch so erlebte, musste man schließlich doch feststellen, dass Europa und Amerika weitaus unterschiedlicher sind, als man dachte. Letzten Endes sind es aber die entstandenen Freundschaften und die gemeinsamen Erlebnisse, die dieses Abenteuer unvergesslich machen dürften.

Wir freuen uns jedenfalls riesig, unsere amerikanischen Gäste im Sommer am HWG begrüßen zu dürfen und gehen fest davon aus, dass es noch viele weitere Austausche mit der Hollidaysburg Area Senior High und Frau Schmouder geben wird.

Manhattan
von oben

Manhattan
Bootsfahrt

Baseball
Spielszene
 

Die Austauschbegegnung wurde aus Mitteln des German American Partnership Program (GAPP) des Auswärtigen Amts gefördert und durch den Pädagogischen Austauschdienst (PAD) unterstützt.

Unser Dank gilt dem Küchenstudio Scherer in Schmelz für die Finanzspritze sowie dem Deutsch-Amerikanischen Institut in Saarbrücken, das unsere Schüler:innen im Rahmen eines Workshops hervorragend auf ihren Aufenthalt in den USA vorbereitet und auch Unterstützung beim Gegenbesuch zugesichert hat.


GAPP is back!

Ein amerikanischer Traum erfüllt sich demnächst für Waderner Gymnasiasten 

Man kann schon von einer echten Tradition sprechen, wenn es um den USA-Austausch und das Waderner Hochwald-Gymnasium geht. Über Jahrzehnte war jener fester Bestandteil des Schulprogramms – bis 2012 der Deutschunterricht an der kalifornischen Partnerschule in Davis abgeschafft wurde. Der Versuch, einen dauerhaften Austausch mit der Vanden High in Kalifornien aufzubauen, blieb erfolglos.

Nun hat das Hochwald-Gymnasium eine neue Partnerschule im ländlich gelegenen Hollidaysburg in Pennsylvania gefunden, nachdem die amerikanische Lehrerin, Alicia Schmouder, über das Goethe-Institut kurzfristig eine neue Partnerschule für das  German-American Partnership Program (GAPP) suchte. Erfreulicherweise konnte Englisch-Lehrerin Daniela Hans die Amerikaner von den Vorzügen des Saarlandes und des Hochwald-Gymnasiums überzeugen und sich gegen mehrere Konkurrenten durchsetzen. 

Alle zwei Jahre soll nun wieder ein Austausch vor Ort stattfinden. Mit Hilfe von digitalen Projekten soll zudem die Zeit dazwischen überbrückt werden, denn neben dem Präsenzaustausch fördert der Pädagogische Austauschdienst der Kultusministerkonferenz mittlerweile auch virtuelle Begegnungen. 

So konnten die beiden Schulen im Rahmen dieses German-American Virtual Exchange Programms 360°-Kameras anschaffen und das Leben in und um Wadern beziehungsweise Hollidaysburg visualisieren. Mit Hilfe von VR-Brillen können sich die Teilnehmenden nun die Videos anschauen und realitätsnah in die Lebenswelt der anderen eintauchen. Dank mehrerer Videokonferenzen konnten die Schüler:innen sich bereits ausgiebig kennenlernen und so einige Unterschiede zwischen beiden Kulturen entdecken und diskutieren. 

Abgerundet wurde dieses virtuelle Projekt durch ein interkulturelles Training mit Dr. Bruno von Lutz vom Deutsch-Amerikanischen Institut in Saarbrücken, der den Schüler:innen in einem vierstündigen Workshop nicht nur die Unterschiede zwischen amerikanischen und deutschen Gepflogenheiten bewusst machte, sondern auch zahlreiche interessante Informationen zu deren historischem Hintergrund bereithielt. 

Ende März dieses Jahres werden sich dann 18 HWGler:innen mit Daniela Hans und Reiner Vogel auf den Weg in die USA machen, um in ihren Gastfamilien den „American way of life“ drei Wochen lang hautnah zu erleben. Neben zehn Tagen an der Hollidaysburg Area Senior High School, stehen zum Beispiel die amerikanischen Metropolen New York und Washington sowie der Besuch eines Baseball-Spiels und ein Ausflug zu einer amischen Gemeinde auf dem Programm.  Ein Besuch amerikanischer Grundschulen soll weiterhin fester Bestandteil des Austauschs sein, um so die jungen Amerikaner:innen schon frühzeitig für die deutsche Sprache und Kultur zu begeistern und das Vorhaben langfristig am Leben zu halten. Der Gegenbesuch der Amerikaner:innen in Wadern wird Ende Juni bis Mitte Juli stattfinden, sodass die sie auch am Schulfest des HWG teilnehmen können.

Nach acht Jahren heißt es nun endlich: „GAPP is back!“. Die Schüler:innen stehen bereits in den Startlöchern und freuen sich auf eine eindrucksvolle Zeit in Amerika.