Naturwissenschaftlich forschen bei den Querdenkertagen

Zusammenarbeit mit der Beratungsstelle Hochbegabung

„Querdenker“ - der Begriff weckt widersprüchliche Assoziationen. Zunächst denkt man vielleicht an „Querulanten“, die oft bis immer „aus der Reihe tanzen“ und denen nie etwas recht zu machen ist. Auf den zweiten Blick ist „quer denken“ ein Talent, ganz unterschiedliche Dinge miteinander zu verknüpfen und damit zu neuen Erkenntnissen oder Lösungen von Fragestellungen zu gelangen.

Interessierten, motivierten und begabten Schüler der Klassenstufen 4 und 5 hat das Hochwald-Gymnasium bereits im Schuljahr 2014/15 mit dem Projekt „Querdenkertage“ (in Zusammenarbeit mit den Waderner Grundschulen und der Beratungsstelle Hochbegabung Saarland IQ XXL in Dillingen) den Freiraum eröffnet, über den regulären Schulunterricht hinaus „quer zu denken“. An jeweils acht Projekttagen pro Schulhalbjahr beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler mit einem speziellen Projektthema, das zum überwiegenden Teil nach ihren eigenen Wünschen aus vielen verschiedenen Perspektiven bearbeitet wird. Dabei sind die jungen Querdenker immer mit Feuereifer bei der Arbeit. Das Projekt geht aktuell (November 2017) bereits in seine 7. Runde.

Naturwissenschaftliche Aspekte, die die genannte Altersgruppe besonders ansprechen, spielen immer eine wichtige Rolle in den jeweiligen Projekten. Fächerübergreifend werden dabei Biologie, Chemie, Physik und Mathematik mit anderen Wissenschaften vernetzt. In den bisherigen Querdenkertagen wurden von den wissbegierigen Teilnehmern u.a. die Gifttiere Australiens oder die Physik der Sonnenstrahlen ergründet oder die Chemie der altägyptischen Schminke nachvollzogen. Die Geheimnisse von Leuchttieren erwiesen sich als besondere biochemische Reaktionen. Historische Klimaschwankungen wurden in Beziehung zu den aktuell in einem bestimmten Gebiet vorkommenden Pflanzen und Tieren gesetzt, ein anderes Mal staunend erkannt, dass viele unserer alltäglichen Obst- und Gemüsesorten aus ganz anderen Teilen der Welt nach Europa kamen und erst durch Zucht in die heutige Form gebracht wurden. Die Entwicklung der menschlichen Sprachen wurde von den Schülerinnen und Schülern ebenso hinterfragt wie die Physik, die dem Telefonieren zu Grunde liegt. Auch wurde der schon im römischen Reich - für erstaunlich modern anmutende mehrstöckige Häuser - verwendete Zement und die astronomischen Grundlagen unseres Kalenders analysiert und vieles mehr.

Natürlich kommen auch Experimente aller Art nicht zu kurz: So stellten die Schüler mit großem Engagement und erstaunlicher Geduld aus einfachen Mitteln verschiedene Geräte zur Kommunikation über größere Strecken her, mumifizierten Äpfel, backten altrömische Fladen, bauten Musikinstrumente von Naturvölkern und Sonnenuhren nach, mischten Geheimtinten und und und...

Umrahmt wird die Projektarbeit mit einem „Gehirn-Aufwärm-Training“ in Form kniffliger Rätsel, die das räumlich-zeitliche Vorstellungsvermögen und eben das „quer denken“ herausfordern, und „Black Story“-Knobelaufgaben. Den krönenden Abschluss jedes Themas bildet eine Präsentation vor den Eltern und Lehrern, in der die Teilnehmer die Highlights des Projektes vorstellen.

Alles in allem – jede Menge Spaß, Aktivität und verblüffende Erkenntnisse über die Welt, in der wir leben.